Herrschaftstechniken – Definition und Lösungsperspektiven

Was sind Herrschaftstechniken?


Herrschaftstechniken sind subtile oder offene Methoden, die dazu dienen, andere zu Handlungen zu bewegen oder von Handlungen abzuhalten. Dies geschieht  dadurch, dass man ein neues Realitätsbild erschafft, ein vorhandenes Realitätsbild manipuliert oder emotional auflädt, oder für die anderen Handlungs-Konditionen erschafft.

Das Realitätsbild der anderen kann manipuliert werden, indem man entweder nicht vorhandene Realitäten suggeriert oder vorhandene verschweigt, oder aber die Bewertungen geschichtlicher Tatsachen, die Bewertung von Personen, inklusive sich selbst und des anderen, oder die Bewertung davon, was richtig und was falsch ist, durch emotionale Aufladung beeinflusst.

Der innere Grund dafür, dass jemand Herrschaftstechniken anwendet, ist sein eigener innerer Konflikt, mit der Wirklichkeit. Anstatt sich mit der Unvollständigkeit der Realität zu versöhnen, versuchen Herrschende, ihre Ideale oder Ängste auf andere zu projizieren.

Die Lösung liegt in der Bearbeitung dieser inneren Konflikte und der Entwicklung einer Kultur, die auf Offenheit, Multiperspektivität und menschlicher Verbundenheit basiert.

Liste der Herrschaftstechniken

  1. Unsichtbarmachen: Ignorieren von Meinungen und Personen, um ihren Einfluss zu minimieren.
  2. Lächerlichmachen: Jemanden durch Spott und Sarkasmus herabsetzen.
  3. Informationszurückhaltung: Wichtige Informationen vorenthalten, um die Handlungsmöglichkeiten der anderen Person zu beschränken.
  4. Doppelbestrafung: Unabhängig von der Entscheidung wird die Person für jede Wahl kritisiert.
  5. Schuld- und Schamzuweisung: Jemanden für seine Handlungen oder Worte beschämen, um ihn zu kontrollieren.
  6. Realitätsbild erschaffen: Manipulation der Wahrnehmung, indem nicht vorhandene Realitäten suggeriert oder Fakten verschwiegen werden.
  7. Framing: Darstellung von Tatsachen in einem gezielt manipulierten Kontext.
  8. Falsche Anschuldigungen: Unbegründete Vorwürfe erheben, um die Position des anderen zu schwächen.
  9. Gaslighting: Manipulation durch das systematische Leugnen der Realität des Gegenübers, bis dieser an seiner eigenen Wahrnehmung zweifelt.
  10. Halbwahrheiten: Selektive Information, die die Realität verzerrt darstellt.
  11. Zensur: Kontrolle und Unterdrückung von Informationen, um eine alternative Sichtweise zu verhindern.
  12. Übertreibung: Bewusste Überhöhung von Fakten, um eine stärkere emotionale Reaktion zu erzeugen.
  13. Ablenkungsmanöver: Aufmerksamkeit bewusst auf Nebensächlichkeiten lenken, um von den eigentlichen Problemen abzulenken.
  14. Emotional aufgeladene Sprache: Worte und Begriffe verwenden, die starke emotionale Reaktionen hervorrufen.
  15. Personenkult: Übermäßige Verehrung einer Person, um deren Entscheidungen und Handlungen unangreifbar zu machen.
  16. Schuldprojektion: Die eigenen Fehler oder Mängel anderen zuzuschreiben.
  17. Stereotypenmethode: Kritik auf Basis von Vorurteilen und Klischees äußern, um Personen zu diskreditieren.
  18. Objektifizierung: Menschen auf bestimmte Eigenschaften oder Rollen reduzieren.
  19. Angsterzeugung: Schaffen von Unsicherheiten, um Kontrolle über das Verhalten anderer zu erlangen.
  20. Kontaktschuld: Jemanden durch seine Assoziation mit anderen Personen oder Gruppen herabsetzen.
  21. Operante Konditionierung: Verhalten durch Belohnung oder Bestrafung kontrollieren.
  22. Teile und herrsche: Gruppierungen gegeneinander ausspielen, um die eigene Macht zu sichern.
  23. Furcht, Unsicherheit, Zweifel (FUD): Streuen von Zweifeln und Ängsten, um Handlungsunfähigkeit zu erzeugen.
  24. Virtueller Krieg: Nutzung digitaler Medien, um gezielt Fehlinformationen zu verbreiten.
  25. Etikettierung: Personen oder Meinungen mit abwertenden Begriffen stigmatisieren.
  26. Whataboutism: Ablenkung von Kritik, indem man auf andere Missstände verweist.
  27. Opfermethode: Sich als Opfer inszenieren, um Kritik abzuwehren und Mitleid zu erlangen.
  28. Emotionale Aufladung: Positive oder negative Gefühle manipulativ verstärken, um bestimmte Reaktionen hervorzurufen.

Es gibt noch viele weitere Herrschaftstechniken, die in verschiedenen Kontexten und Formen auftreten. Das Bewusstsein für diese Mechanismen ist der erste Schritt, um sie zu durchschauen und sich von ihrer Wirkung zu befreien.