Du brauchst Klarheit, wofür das ist und wo es wirken kann? – Am Ende gibt es eine Übersicht in Stichpunkten.

Die Suche nach etwas Lebendigem

Suchst du nach etwas Lebendigem, Menschlichen, Unfertigen und Sinnvollen?
Bemerkst du eine Überfrachtung, einen Druck, eine Geschwindigkeit, eine Oberflächlichkeit, Unruhe und Sorge, wenn du dich umschaust? Wie kann es weitergehen? Welche Lösungen gibt es für all die Krisen und sich überschlagenden Ereignisse, Erfordernisse, Engpässe und Sackgassen? Hast du das Gefühl, etwas tun zu müssen, doch wo du auch anzusetzen versuchst, es entgleitet dir immer wieder das Gefühl, etwas bewegen oder verändern zu können im Großen und Ganzen?

Der Weg zu innerem Frieden

Es gibt einen Frieden und ein Zutrauen, den du in dir selbst trägst. Es ist möglich, damit in Verbindung zu kommen. Und du kannst darin leben und all den Unvollständigkeiten, Schmerzen und Ungewissheiten mit Neugier begegnen – hier und jetzt. Die Zukunft ist ungeboren. Du darfst deine Sorgen loslassen und auf das Leben und die immaterielle, spirituelle Seite der Welt vertrauen. Du darfst aus dem Hamsterrad aussteigen und einfach leben.
Konkurrenz, Leistung und Wachstumsdruck gehören einer Kultur an, die dem Leben und der Natur schadet. Im Grunde weißt du das, und es gibt eine Tür heraus aus dieser sterbenden Kultur.

Der Spielraum des Zukunftstheaters

Stell dir vor, du bist mit einigen Schauspieler*innen vom Zukunftstheater in einem leeren Raum. Dort sind vielleicht noch Menschen aus deinem Team oder andere Teilnehmende.
Es gibt in diesem Raum keine Flipcharts, keine Präsentationen, keine Experten, keine Methoden oder Tools. Es gibt einfach einen leeren Raum und die Menschen, die darin sind. Es geht um Improvisation. Was geschieht als Nächstes?
Du spürst eine gewisse Aufregung. Es ist ungewohnt, irgendwie auch spannend. Du nimmst dich selbst deutlicher wahr und spürst die anderen unmittelbarer. Es kann sein, dass sich ein gewisses Unbehagen in dir meldet – ein Impuls, dem Ganzen eine Richtung, einen Nutzen oder Zweck zu geben. Oft sind es Prägungen und frühere Erfahrungen, die diesem Unbehagen zugrunde liegen. Verweile einfach, tue nichts und bemerke, dass es völlig ungefährlich ist. Die üblichen Rituale und Rollen treten in den Hintergrund. Du bemerkst den Raum mit den Menschen, und du spürst Fragen, Neugier, Schüchternheit, zarte Impulse, Gefühle und Gedanken in dir aufsteigen.
Du siehst in den Gesichtern der anderen, dass auch sie ein Innenleben haben. Es bewegt sich etwas in der Atmosphäre. Du wirst im gegenwärtigen Moment präsent. Du spürst deinen Körper. Deine Sinne erwachen. Du spürst Wärme oder Kälte, siehst Licht und Schatten, hörst Klänge oder Geräusche.

Ein stilles Gewahrsein tritt ein, du atmest ein und aus. Was nun?

Der Moment des Ungewissen

Bemerkst du, dass es etwas gibt, das ist, wenn nichts anderes ist? Es ist unmittelbar da, und du brauchst es nicht zu bewerten. Es wird auch nicht von den Schauspieler*innen bewertet. Diese teilen mit dir den Moment und sind neugierig, was entstehen wird. Sie wissen es auch nicht, aber sie haben ein Vertrautheitswissen, wie es ist, in diesem Zustand des Ungewissen, des präsenten, wachen und lebendigen Seins zu sein und damit spielerisch umzugehen.
Diese ursprüngliche, unbewertete Bewegung entsteht aus sich selbst heraus. Du brauchst darin nicht tüchtig, effektiv oder außergewöhnlich zu sein. Du bist einfach du selbst. Du darfst einfach dabei sein, miterleben, nachdenken und nachfühlen, ohne geprüft zu werden oder ohne dass jemand dich verändern will. Du brauchst nicht besser zu sein, als du bist. Es ist gut genug.
Es ist kein Spiel, in dem du gewinnen oder verlieren könntest. Es ist einfach ein gemeinsames Da-Sein, und darin entsteht etwas Einmaliges, nie Dagewesenes und nicht Wiederholbares. Dabei machst du Erfahrungen und lernst Neues.

Eine neue Art des Seins

Du lernst einen Zustand kennen, eine Art und Weise des Anwesenseins, offen, kreativ, verletzlich und stark zugleich. Diese Art des Seins ermöglicht es dir, mit der Ungewissheit und Unvollständigkeit anders umzugehen und zu leben.
Du verbindest dich mit einer ursprünglichen, existentiellen Zufriedenheit, die aus deinem Körper aufsteigen kann, wenn nichts anderes dazwischenkommt. Sie bringt dich wieder mit dem Natürlichen und Lebendigen in dir selbst und in der Welt in Einklang und Verbindung.
Aus dieser Verbindung heraus wirst du anderen Menschen anders begegnen – offen und spielerisch. Und du wirst eine Atmosphäre um dich tragen, in der sich auch andere eingeladen fühlen, offen, ehrlich und anwesend zu sein.
Du wirst merken, dass sich ein Zukunftskeim in dir regt, der einer neuen Kultur entgegenwächst. Du kannst diese Kultur nicht kontrollieren oder genau vorhersagen, aber du weißt, dass du auf dem richtigen Weg bist – richtig nicht im allgemeinen Sinne, sondern im Sinne deines eigenen Weges.

Der Weg des Lebens im Jetzt

Du wirst die Welt immer wieder mit neuen Augen sehen und die Freude spüren, die in dir geweckt wird, wenn du spürst, dass du zur passenden Zeit am richtigen Ort das Stimmige tust – spielerisch. Nicht, weil dir eine übergeordnete Macht dies sagt oder weil du es tust, um Anerkennung, Erfolg oder etwas anderes zu bekommen, sondern weil du es von Herzen gerne tust. Du wirst deine Verantwortung leben und dich frei fühlen.

Nach der Erfahrung im Spielraum der Improvisation wirst du ein Erlebnis in dir tragen, für welches du zunächst vielleicht keine Worte findest oder über das du nur andeutungsweise erzählen kannst. Aber du wirst im Körper spüren, dass es in dir etwas berührt hat, das mit dir als Mensch zu tun hatte.
Dies kann der Anfang einer Reise sein, auf der du Stück für Stück die Vergangenheit loslassen kannst und einer ungewissen Zukunft vertrauensvoll entgegengehst. Du wirst in der Lage sein, mit offenen Fragen und Unwägbarkeiten zu leben, ohne dich in Sorgen oder Sehnsüchten zu verlieren.
Du betrittst einen Weg, der im wahrsten Sinne des Wortes seinen Sinn in sich selbst trägt: das Leben lebendig zu leben – im einzigen Augenblick, der uns gegeben ist – hier und jetzt. Und dafür hast du alle Zeit der Welt.

📌 Auf einen Blick: Was Improvisation möglich macht

Thema / Bedürfnis / ProblemWie diese Perspektive wirkt
Umgang mit Unsicherheit und KomplexitätPräsenz stärken, innere Stabilität und Flexibilität im Jetzt entwickeln
Fehlende Verbindung zu sich selbstSelbstwahrnehmung fördern, Kontakt zur eigenen Lebendigkeit herstellen
Angst vor dem Neuen, KontrollverlustEinen sicheren Raum bieten, um mit Ungewissheit und Nicht-Wissen zu spielen
Wunsch nach echter Begegnung und MenschlichkeitEchte, bewertungsfreie Verbindung im Hier und Jetzt ermöglichen
Fehlende Zeit für ReflexionRaum schaffen für unmittelbares Erleben, Wahrnehmen und Innehalten